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  • Eine Auswahl aktueller Themenschwerpunkte

    „Wie klingt die neue Mitte? – Die WA(H)REN Geschichten der Popmusik“

    Die heute weit verbreitete Annahme, dass (gute) Popular Music automatisch positiv konnotiert progressiv, biologisch abbaubar und „links“ sei, ist laut Okie Kühnert und Alexander Dreyhaupt vom „Salon Ohrthodox“ ein Irrtum.

    Es wird von der Spielfilm-Motorradgang „Black Rebel Motorcycle Club“ aus „The Wild One“ (1953) und medial wirksamen „Bed In“ Protesten (1969) zu hören sein, aber vor allem wird ein Blick in die musikalisch-politischen Schmuddelecken gewagt, die Grauzonen, die Uneindeutigkeiten.

    Der Salon, der mehr ist als ein „So ist es, genauso und nicht anders“-Vortrag, weiß zu berichten von allerlei (fast) Unglaublichem: Ton Steine Scherben Songs auf Neonazi Demonstrationen abgespielt? Aber selbstverständlich!
    Tierschützer und Veganer mit Parteibuch ganz weit rechts der Popmitte? Für alle gibt’s ein Plätzchen! Vorurteile, Gruppenzugehörigkeiten und mehr schwarz-weiss-bunt-kariert als ein Drittligafußballspiel in der Fankurve? Da gibt es doch diese Band mit den „Liedern wie Geschossen“!
    Weiß der Salon Ohrthodox auch keinen Rat mehr, greift er sogar zum „guten“ Buch.

    Das Thema der dunklen Seite der Popmusiken trieb viele um, z.b. auch den Autor Martin Büsser (1968-2010), dem der Titel der Veranstaltung entlehnt ist. Hören Sie!

    „Der Hund von Baskerville“ ein Salon zum Thema Grusel/Horror/Angst

    Jenseits von Horrorfilmklischees und satanischen „Metal“versen. Mischt sich der Salon, sein eigenes Helloween Gebräu. Beginnend in der Spätrenaissance, als Menschen noch echte Furcht vor Gott und den Naturgewalten hatten, schlängelt man sich durch die Opernwelt bis zu echten kopflosen Piratengeschichten und wahrhaftigen Horrorclowns im Ostrock!
    It can’t get any grusliger! Komm’se rin, sein’se dabei!

    „Beauty-ful Noise“ ein Salon zum Thema Lärm

    Das Thema „Lärm“ – die Spannungsfelder Ton, nichtTon, Geräusch oder Klang sind prädestiniert von „Salon Ohrthodox“ aufgegriffen zu werden. Spannungsreiche Assoziationen fliegen durch den „Äther“ getragen auf Schallwellen, vom „Loudness War“ der Musikindustrie, über 4:33 Minuten Stille beim Komponisten John Cage oder Heavy Metal als Foltermethode in Guantanamo. Ein Vortrag zum Thema „Lärm“ wird es in sich haben, von der Hörschwelle bis zur „theoretischen“ akustischen Schmerzgrenze wird fundiert und anekdotenreich berichtet, erklärt und mit kurzweiligen Beispielen untersetzt.

    „Is ja unerhört, sofort verbieten!“  ein Salon zu den Themen künstlerische Freiheit und Dekadenz

    „Talent borrows, genius steals“ Oscar, Steven oder Dirk? Egal. Das „Salon Ohrthodox“-Duo Kühnert & Dreyhaupt enthüllt heute schrecklich-schaurige Wahrheiten und Mythen zu den Themen Originalität und künstlerische Freiheit. Einerseits werden historische Fragen der Zensur, des Verbots oder wirtschaftlicher Urheber(rechts)fragen und -Antworten beleuchtet. Auf der anderen Seite stehen die Fragen nach dem moralisch Erlaubten, Übertreibungen, Provokationen bis hin zu zur Schau gestellter, künstlerisch in Szene gesetzter Dekadenz. Auf der Autobahn in die Verbotshölle gibt es wieder eklektisch Breitgefächertes zu hören und zu bestaunen. Natürlich neutral recherchiert, immer objektiv erklärt und notariell beglaubigt! Wie immer gilt: Die Bar ist geöffnet und ein Leben ohne Musik ein Irrtum – besonders in schwierigen Zeiten.

    „Über Politik eine Platte machen – Schallplattencover als Streetart der Warenwelt“

    Eindeutigkeit ist ein Sehnsuchtsort der Kommunikation. 
Die Frage nach dem Politischen im Grafischen ist nicht immer eindeutig und konsensfähig. Vielleicht kann sie nicht einmal immer als künstlerische Formulierung einer greifbaren politischen Position beantwortet werden. In welchem Fall geht es dem Künstler um starke Aussagen, vermischt sich vielleicht sogar gewollte Provokation mit Populismus? Wenn ja, geht es um den Wunsch zur Debatte oder um kurze Aufmerksamkeit im Kurzzeitgedächtnis der Warenwelt. Weiterhin könnte gefragt werden, ob ein Schallplattencover der richtige Ort für ernste „Aussagen“ in einer komplexen Debatte ist oder ob man doch Gefahr läuft Inhalte hinter der Suche nach Bildikonen und ästhetischen Erfolgen zu stellen. Denn Popkultur oszilliert nicht selten zwischen Codierungen und Umdeutung an der „Hörschwelle“ und herausgestellten, offensichtlichen Bezügen und gewollten Adaptionen mit Ausrufezeichen an der „Schmerzgrenze“.

    „Anti.Pro.Post.Ton.Träger.Fetischismus“ ein Salon zum Thema Material, Sammeln und Fetisch

    Schallplatten sind in den letzten Jahren aktueller denn je. Diesen Trend haben die Salonlaboranten aufgegriffen. Als roter Faden und schwarze Rille gehen die Salonlaboranten ganz „materialzentriert“ an die meist tonträgergestützte heimische Beschäftigung mit Musik heran. Dabei sind sie allerhand Mythen rund um das Medium Schallplatte auf der Spur: Wieviel Esoterik steckt in einem 180g Vinyl bei Vollmond gedrucktem Siebdruck Cover? Klingt rotes Vinyl anders als Grünes? War früher zu Schallplattenzeiten wirklich alles besser? Schonungslos wird aufgedeckt und aufgelegt.

    „Schwatz. Brot. Colt. Bitte Wenden!“ ein Salon zum Thema Mauern und Wende

    Überall Wände, überall wird gewendet. Dort called Leipzig irgendwas, da ist irgendwer bewegt und manche sind dagegen.
    Sind 25 Jahren schon eine neue Zäsur, wie oft passt 25 in 1000 Jahre Leipzig? Die DDR wurde 40 Jahre lang nicht gefunden, was ist (be)greifbar wenn die Dynamik der Veränderungen jede Fönfrisur in den Schatten der blinden Flecke kognitver Erinnerung stellt? Im Salon sind wir nicht einfach wendebesoffen oder re-mauern uns nüchtern ein.
    Wir hängen uns nicht an historischen Daten auf und haben sicher auch nicht die finale Antwort, wann ALLES begann und ob ES jemals (w)endet. Doch das saloneigene Aufarbeitungskomitee hat einige Glasperlen musikalischer Positionen von Mitte der 1980er Jahre bis in die 2000er gefunden, entdeckt, wiedergefunden, die sich außerordentlich und vielfältig am „Wendethema“ abarbeiten. „Wir Leben in der Bakschischrepublik und es gibt keinen Sieg“ (Herbst in Peking, DDR/BRD 1990)